Wildschaden – hohes Risiko

Alle 7 Minuten ereignet sich auf Österreichs Straßen ein Wildunfall. Daraus resultieren ungefähr 80.000 Kollisionen von Wildtieren mit Fahrzeugen pro Jahr! Auch wenn die Zahl der Unfälle mit Personenschaden zurückgeht, ist die Zahl der Wildunfälle laut Versicherungsverband in den letzten Jahren deutlich angestiegen. 

Die häufigste Ursache für Wildunfälle ist Unachtsamkeit und Ablenkung, gefolgt von nicht angepasster Geschwindigkeit. Jeder zweite Wildunfall ereignet sich außerdem bei Dunkelheit. In der Morgendämmerung und abends sind Wildtiere am aktivsten. So ereignen sich die meisten Unfälle in den Morgenstunden zwischen 5 und 7 Uhr – sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr. Über das Jahr verteilt lassen sich einzelne Monate mit einer höheren Anzahl an Wildunfällen erkennen, grundsätzlich ist aber jederzeit mit derartigen Unfällen zu rechnen. 

Wenn man ein Wildtier am Straßenrand erblickt, sollte man dem ersten Reflex auszuweichen nicht nachgeben – da sowohl eine Kollision mit dem Gegenverkehr, den Bäumen am Fahrbahnrand oder ein Straßengraben schlimmere Folgen haben könnten, als der Zusammenprall mit einem Wildtier. Experten empfehlen daher stark abzubremsen, das Lenkrad gut festzuhalten, zu hupen und gegebenenfalls die Scheinwerfer abzublenden, da Tiere, die vom Fernlicht geblendet werden, oft plötzlich stehen bleiben. Wenn eine Kollision vermieden werden konnte, sollte man unbedingt nach weiteren Tieren Ausschau halten, da Wildtiere meist im Rudel unterwegs sind. 

Sollte es aber doch zu einem Unfall kommen, muss die Gefahrenstelle unverzüglich abgesichert und die Exekutive verständigt werden. Die Nichtmeldung eines Sachschadens ist strafbar, denn bei einem Wildschaden besteht unverzügliche Meldepflicht. 

von Prof. Gerhard Veits